Trennung im Alter: Gründe, Risiken und Alternativen
Jedes Beziehungsende ist unangenehm. Jedoch ist eine Trennung im Alter – oftmals nach 30, 35, 40, 45 oder 50 Jahren Ehe – um einiges schwieriger. Ursachen für Trennungen im späten Alter gibt es viele: Sei es aufgrund der sinkenden Bereitschaft eingefahrene Verhältnisse zu dulden, der höheren Lebenserwartung oder der gesellschaftlichen Entwicklung, die vor allem älteren Frauen eine finanzielle Unabhängigkeit und größere Selbstverwirklichung ermöglicht.
Erkenne, wann deine Ehe oder Beziehung zu Ende ist oder wie du sie mit doch noch retten kannst.
„Die Trennung von einem geliebten Menschen ist die Prüfung des Lebens.“ Heinrich Heine
Warum kommt es zu Trennungen im Alter?
Die Entscheidung für eine Trennung nach jahrzehntelanger Beziehung reift oft über einen längeren Zeitraum. Zudem wird sie niemals leichtfertig getroffen. Auch, wenn die Gründe wenig offensichtlich und für die Partnerin oder den Partner nicht nachvollziehbar sind. Oftmals erfolgt eine Trennung mit 60, 70 oder 80 Jahren aus mehreren Gründen.
Der gesellschaftliche Einfluss
Gesellschaftlich hat sich viel verändert. So sind Trennungen und Scheidungen heutzutage weniger stigmatisiert als früher. Deshalb sehen viele ältere Menschen eine Trennung nicht mehr als persönliches Versagen, sondern als Chance für einen Neuanfang. Dabei spielt die höhere Lebenserwartung eine wichtige Rolle. Denn, wer heute in Rente geht, hat oft noch viele Jahre vor sich, die er oder sie glücklich und erfüllt verbringen möchte.
Wann ist eine Beziehung am Ende?
Auf diese Frage gibt es keine allgemeingültige Antwort. Denn es gibt viele verschiedene Gründe, warum eine Ehe oder Beziehung nach 30, 40 oder 50 Jahren scheitern kann.
Die häufigsten Gründe sind:
Entfremdung durch unterschiedliche Interessen und Lebensziele
Viele Paare stellen nach 30, 35, 40, 45 oder 50 Jahren Ehe oder Beziehung fest, dass sie sich auseinandergelebt haben. Unterschiedliche Interessen oder Lebensziele, die im Laufe der Zeit entstanden sind, führen dann zur Entfremdung. Beispielsweise möchte einer der Partner im Ruhestand ein aktives Sozialleben pflegen, während der andere Ruhe und Entspannung sucht. Solche unterschiedlichen Lebensstile führen oft zu Spannungen.
Gesundheitliche Gründe
Gesundheitliche Probleme spielen ebenfalls eine Rolle. Chronische Krankheiten, Pflegebedürftigkeit oder psychische Probleme wie Depressionen können die Ehe oder Beziehung stark erschwert. So kann sich Frustration und Überforderung beim anderen entwickeln, wenn die Partnerin oder der Partner zum Pflegefall wird. Der Umgang mit diesen Herausforderungen erfordert viel Geduld und Verständnis, was nicht immer gegeben ist.
Auszug der Kinder
Ein weiterer häufiger Grund ist die sogenannte „leere Nester-Situation“. Sobald die Kinder ausgezogen sind, fehlt oft ein gemeinsames Projekt, das die Partner verbindet. Plötzlich müssen sie sich wieder als Paar finden und entdecken dabei, dass die emotionale Bindung über die Jahre verloren gegangen ist.
Was hält viele ältere Menschen von einer Trennung ab?
Trotz der vielen Gründe für eine Trennung gibt es zahlreiche, als Risiken eingeschätzte Faktoren, die ältere Menschen abhalten.
Isolation und Einsamkeit
Die Angst vor Einsamkeit ist einer der größten Hemmschuhe. Viele Frauen und Männer befürchten, im Alter keine neuen sozialen Kontakte mehr zu knüpfen und ihre verbleibenden Jahre in Isolation zu verbringen.
Lesetipps:
>> Liebe im Alter – erhalten und genießen
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Finanzielle Situation der Frauen
Oft haben die Frauen einen niedrigeren Rentenanspruch, weil sie sich hauptsächlich um die Kindererziehung gekümmert haben. Weshalb sie weniger Rentenpunkte ansammeln konnten. Demzufolge fürchten sie nach einer Trennung schlechter dazustehen, da sie ihre Rechte nicht kennen.
Gemeinsame finanzielle Situation
Finanzielle Unsicherheiten sind ebenfalls ein großes Thema. Oft haben Paare über Jahrzehnte hinweg ein gemeinsames Vermögen aufgebaut. Eine Trennung könnte zu finanziellen Verlusten führen und die Altersvorsorge gefährden. Diese Angst hält viele davon ab, einen Schlussstrich zu ziehen.
Familiären Bindungen
Auch familiären Bindungen und vermeintlichen Zwänge spielen eine wichtige Rolle. So möchten viele ältere Frauen und Männer ihre Kinder und Enkelkinder nicht enttäuschen oder belasten. Die Vorstellung, an Feiertagen oder Familienfeiern allein zu sein, ist für viele kaum erträglich.
Religiöse Konventionen
Das Eheversprechen ist in fast allen Religionen heilig. Deshalb müssen für eine Trennung – je nach Glauben – religiöse Vorschriften eingehalten und umgesetzt werden. So variieren der genaue Ablauf einer Scheidung oder Annullierung einer Ehe sowie auch die Frage der Wiederheirat stark.
Kann eine Ehe oder Beziehung ohne Liebe funktionieren?
Eine Beziehung oder Ehe ohne Liebe kann überleben, jedoch sich kaum weiterentwickeln. Denn, wenn die Liebe verfolgen ist, bleibt oft nur eine Zweckgemeinschaft übrig. Diese kann zwar funktionieren, aber sie erfüllt keine emotionalen Bedürfnisse. Viele Paare arrangieren sich gerade im Alter damit. Sie leben wie Mitbewohner einer Wohngemeinschaft zusammen. Dabei teilen sie den Alltag, ohne eine tiefe emotionale Verbindung zu haben.
Wenn im Alter aus Liebe Freundschaft wird
Gerade nach jahrzehntelangen gemeinsamen Jahren mit Höhen und Tiefen bleibt manchmal von der Liebe nur eine tiefe Freundschaft. Diese Paare haben oft eine lange gemeinsame Geschichte in tiefer Verbundenheit. Oft waren sie bereits Freunde in ihrer Beziehung. Dadurch schätzen sie die Vertrautheit und Sicherheit, die der andere bietet. Deshalb entscheiden sie sich bewusst gegen eine Trennung, weil sie die gemeinsame Zeit und die Erinnerungen nicht aufgeben wollen. Diese Form der Beziehung kann sehr stabil sein, setzt aber voraus, dass beide Partner damit einverstanden sind.
Wann solltest du versuchen, deine Ehe oder Beziehung zu retten?
Eine Ehe oder Beziehung zu retten lohnt sich, solange noch Gefühle und Respekt füreinander vorhanden sind. Zudem sollten beide Partner bereit sein, an sich zu arbeiten. Um die Beziehung zu verbessern, kann dir eine Paartherapie oder Mediation helfen.
Mit gemeinsamen Werten und Zielen gegen eine Trennung arbeiten
Ebenso sinnvoll für ältere Menschen ist es, die Ehe oder Beziehung zu retten, wenn gemeinsame Werte und Ziele vorhanden sind. Wenn beide Partner an der Beziehung arbeiten möchten, sollten sie sich darauf einigen, welche Änderungen notwendig sind. Dann besteht eine gute Chance, die Beziehung wieder auf die richtige Bahn zu lenken.
Wann ist es besser sich zu trennen?
Eine Trennung sollte in Betracht gezogen werden, wenn dauerhaft negative Gefühle überwiegen und keine Aussicht auf Besserung besteht. Ebenso ist ein Gefühl von Abscheu gegenüber dem Partner oder der Partnerin ein starkes Zeichen dafür, dass die Beziehung nicht mehr zu retten ist.
Drei klare Anzeichen für ein Beziehungsende
- Wenn ständig das Bedürfnis vorherrscht, dem anderen aus dem Weg zu gehen. Ebenso, wenn sich bei der Vorstellung, Zeit miteinander zu verbringen, Unwohlsein entsteht.
- Wenn der Respekt und die Zuneigung dauerhaft verloren und nur noch negative Emotionen wie Abscheu und Wut übrig sind.
- Wenn der anderen oder dem anderen immer wieder Vorwürfe gemacht und die Person permanent kritisiert wird.
„In der Trennung liegt die Kraft.“ Gottfried Keller
Emotionale und psychologische Auswirkungen einer Trennung mit 50, 60 oder 70 Jahren
Keine Trennung geht spurlos an einem vorbei. Auf diese Auswirkungen kannst du dich einstellen.
Entschluss zu einer Trennung fassen
Die Entscheidung für eine Trennung mit 50, 60 oder 70 Jahren ist ein schwerer, emotionaler Prozess. Er dauert meistens etliche Monate oder sogar Jahre, in denen viele Menschen Phasen von Zweifel, Angst und Trauer durchlaufen.
Umgang mit Einsamkeit und Verlust
Eine Trennung im Alter bringt oft das Gefühl der Einsamkeit und des Verlustes mit sich. Es ist wichtig, diese Gefühle anzuerkennen und nicht zu verdrängen. Freunde und Familie können dir eine wichtige Stütze sein. Auch neue Hobbies und Aktivitäten helfen dir, den Alltag positiv zu gestalten.
Lesetipps:
>> Einsamkeit im Alter überwinden: praktische Tipps
>> Offen für Neues – glücklicher & erfüllter leben
Tipps: Trennung ja oder nein
1. Tipp: Es ist wichtig, sich Zeit zu nehmen und die eigenen Gefühle zu erkennen und zu reflektieren. Eine Methode, die dabei helfen kann, ist das Führen eines Tagebuchs. Durch das Aufschreiben der eigenen Gedanken und Gefühle gewinnst du Klarheit. Wodurch du den Entscheidungsprozess besser verstehst.
2. Tipp: Eine andere hilfreiche Methode ist das Gespräch mit einer neutralen Person, wie einer Therapeutin, einem Therapeuten, einer vertrauenswürdigen Freundin oder einem Freund. Diese Gespräche können dir dabei helfen, die eigenen Gedanken zu ordnen und die Entscheidung bewusst und reflektiert zu treffen.
Buchtipp:
Späte Trennung – Selbstbestimmt durchstarten mit 50+ von Dorothee Döring
Mut zur Veränderung Die Konfliktberaterin und Autorin zahlreicher erfolgreicher Ratgeber Dorothee Döring zeigt in ihrem Buch, wie man es schafft, eine Trennung nach einer jahrzehntelangen Partnerschaft zu verarbeiten und bietet einen wertvollen Leitfaden…
Psychologische Unterstützung und Therapieangebote
Professionelle Unterstützung durch eine Therapie oder therapeutische Begleitung kann dir helfen, den emotionalen Schmerz zu verarbeiten. Es gibt spezielle Therapieangebote für ältere Menschen, die auf die besonderen Herausforderungen einer lieblosen oder zerrütteten Ehe im Alter sowie deren Trennung eingehen.
Selbsthilfegruppen für Betroffene
Selbsthilfegruppen bieten die Möglichkeit, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen und Unterstützung zu finden. Online-Communities oder Austauschgruppen vor Ort in größeren Städten sind ebenfalls eine gute Option. Hier lassen sich Kontakte knüpfen, um sich gegenseitig zu helfen.
Mögliche Anlaufstellen für Selbsthilfegruppen sind
- Deutsche Depressionshilfe: www.deutsche-depressionshilfe.de
- Selbsthilfegruppen Verzeichnis: www.nakos.de
Praktische Aspekte einer Trennung nach 30, 35, 40, 45 oder 50 Jahren Ehe
Eine Trennung ist ein einschneidendes Ereignis, das mit vielen Herausforderungen verbunden ist. Mit der nötigen Vorbereitung und Unterstützung kannst diese schwierige Phase jedoch meistern und dein Leben neugestalten.
Trennung im Alter ohne Scheidung
Bei einer Trennung im Alter ohne Scheidung, bleiben einige rechtliche Verpflichtungen bestehen. Zum Beispiel besteht weiterhin eine gegenseitige Unterhaltspflicht. Finanzielle Fragen solltest du unbedingt rechtzeitig klären, um Missverständnisse zu vermeiden. Dazu gehören u. a.
- Finanzielle Verpflichtungen: Kläre, wie gemeinsame Schulden und Vermögenswerte aufgeteilt werden. Eine Anwältin oder ein Anwalt kann hierbei helfen.
- Unterhalt: Es besteht weiterhin die Pflicht, die Ex-Partnerin oder den Ex-Partner zu unterstützen. Insbesondere wenn diese oder dieser nicht für sich selbst sorgen kann.
- Wohnsituation: Überlege, wer in der gemeinsamen Wohnung bleibt oder ob diese verkauft wird.
- Versicherungen: Prüfe, wie sich die Trennung auf Kranken- und Rentenversicherungen auswirkt.
Anmerkung:
Vor allem die rechtlichen und finanziellen Aspekte führen oft dazu, dass ein Paar, das sich entscheidet, getrennt zu leben statt sich scheiden zu lassen.
Trennung im Alter und deren Auswirkungen auf die Gesundheit
Eine Trennung mit 50, 60, 70 Jahren oder älter kann sowohl die körperliche als auch die mentale Gesundheit beeinflussen. Stress und Trauer können zu gesundheitlichen Problemen führen. Zum Beispiel kann anhaltender Stress das Immunsystem schwächen, was zu häufigeren Erkrankungen führt. Auch die mentale Gesundheit leidet oft unter den emotionalen Belastungen einer Trennung. Depressionen und Angstzustände sind keine Seltenheit.
Bedeutung von Selbstfürsorge und medizinischer Betreuung
Selbstfürsorge ist essenziell. Regelmäßige Arztbesuche, gesunde Ernährung und Bewegung tragen im Alter sowie so dazu bei, die Gesundheit zu erhalten. Zudem sollte bei Bedarf psychologische Unterstützung in Anspruch genommen werden. Es ist wichtig, gerade im Trennungsprozess oder nach der Trennung auf die eigenen Bedürfnisse zu achten und sich selbst Priorität zu geben. Ein Spaziergang in der Natur, ein neues Hobby oder einfach nur Zeit für sich selbst können Wunder wirken.
Trennung nach langer Beziehung oder Ehe: Herausforderungen und Besonderheiten
Trennungen nach 30, 35, 40, 45 oder 50 Jahren Ehe oder Beziehung sind besonders herausfordernd. Denn es wurden Höhen und Tiefen durchlebt, unzählige Erinnerungen gesammelt und womöglich gemeinsam Kinder großgezogen. Die Entscheidung, sich zu trennen, fällt dann besonders schwer. Denn es entsteht das Gefühl, einen Teil von sich selbst zu verlieren. Eine Trennung in älteren Jahren bringt jedoch auch Chancen mit sich.
Trennung nach langer Beziehung oder Ehe: ein sensibler Prozess
Der Prozess der Trennung nach so vielen Jahren Beziehung oder Ehe erfordert viel Sensibilität. Denn beide Partner müssen lernen, die gemeinsamen Erinnerungen zu würdigen, ohne von ihnen überwältigt zu werden. Dabei ist es wichtig, behutsam mit den Gefühlen des anderen umzugehen und Verständnis für die emotionale Belastung zu zeigen. Eine schrittweise Annäherung an die neue Lebenssituation hilft, den Übergang zu erleichtern.
Der Umgang mit Erinnerungen und gemeinsamen Erfahrungen
Nach einer Trennung kann der Umgang mit Erinnerungen sowohl schmerzhaft als auch heilsam sein. Dabei hilft es, sich auf die positiven Aspekte zu konzentrieren. Ebenfalls kann es tröstlich sein, die gemeinsamen Erfahrungen als wertvolle Kapitel des eigenen Lebens zu betrachten.
So könnte sich ein Ritual entwickeln, regelmäßig Zeit für sich selbst zu nehmen und in Erinnerungen zu schwelgen, vielleicht bei einem Spaziergang oder mit einer Tasse Tee. Das bewusste Abschließen dieser Kapitel und das Erschaffen neuer Erinnerungen kann ebenfalls heilsam sein.
Lesetipp: >> In Erinnerungen schwelgen – der Champagner des Alters
Trennung im Rentenalter: die besonderen Herausforderungen
Im Rentenalter spielt die finanzielle Sicherheit eine große Rolle. Denn es ist zu klären, wie beide Partner finanziell abgesichert sind. Die Aufteilung der Rentenansprüche und das Finden einer neuen Wohnsituation sind zentrale Herausforderungen. Auch die soziale Einbindung ist wichtig. Bei einem Umzug in einen anderen Stadtteil oder eine andere Stadt muss ein neues soziales Netzwerk aufgebaut werden. Ehrenamtliche Tätigkeiten oder die Teilnahme an Seniorenclubs können dabei helfen, neue Kontakte zu knüpfen und Isolation zu vermeiden.
Lesetipps:
>> Einsamkeit im Alter überwinden: praktische Tipps
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Warum trennen sich Männer mit 50 Jahren?
Männer trennen sich oft, weil sie nach neuen Herausforderungen oder einer neuen Lebensphase suchen. Manchmal ist es die Sehnsucht nach einer beruflichen Veränderung oder Erfahrung. Oder es ist das Gefühl, in der Ehe nicht mehr erfüllt zu sein. Der Eindruck, in der Beziehung festzustecken, führt oft dazu, dass Männer entscheiden, sich zu trennen, um persönliche Freiheit und Selbstverwirklichung zu finden.
Unterschiede in den Erfahrungen von Männern und Frauen bei Trennungen im Alter
Männer und Frauen erleben Trennungen oft unterschiedlich. So suchen Männer nach einer Trennung oft schnell eine neue Partnerschaft, um die emotionale Lücke zu füllen. Frauen hingegen konzentrieren sich stärker auf persönliche Entwicklung und soziale Kontakte. Deshalb nutzen Frauen die Zeit nach einer Trennung häufig, um sich selbst besser kennenzulernen und neue Lebensziele zu definieren.
Wie kann aus der Ehe eine Freundschaft werden?
Nach einer Trennung eine Freundschaft zu bewahren, ist für viele Paare eine schwierige, aber lohnende Aufgabe. Es erfordert Zeit, Geduld und vor allem gegenseitigen Respekt. Manchmal gelingt es erst einige Zeit nach der Trennung. Vor allem sollten beide Partner dazu bereit sein. Sofern noch verletzte Gefühle vorhanden sind, ist es fast unmöglich.
Freundschaft nach der Trennung: Respekt ist der Schlüssel
Beide – sowohl Frauen als auch Männer – müssen die Entscheidungen und Gefühle des anderen respektieren. Zudem ist es wichtig, gemeinsame Interessen zu pflegen, wie zum Beispiel ein gemeinsames Hobby oder regelmäßige Treffen, um die Freundschaft zu erhalten. Weiter hilft eine offene und ehrliche Kommunikation, Missverständnisse zu vermeiden und eine neue Art der Beziehung aufzubauen. Paare, die diesen Weg erfolgreich gehen, berichten oft von einer tiefen, stabilen Freundschaft, die auf gegenseitigem Verständnis und Respekt beruht.
„Eine gute Ehe beruht auf dem Talent zur Freundschaft.“ Friedrich Nietzsche
Wie lässt sich eine lieblose oder zerrüttete Ehe im Alter verhindern?
Präventive Maßnahmen sind essenziell, um eine lieblose oder zerrüttete Ehe oder Beziehung im Alter zu vermeiden. Ein gewisses Maß an Achtsamkeit und Ehrlichkeit sich selbst und der Partnerin oder dem Partner gegenüber sind wichtig.
So kann z. B. gemeinsam entschieden werden, frühzeitig eine Paartherapie aufzusuchen. Durch professionelle Unterstützung wird gelernt, z. B. auf Kommunikationsmuster zu achten und sie zu verbessern. Dadurch kann wieder Nähe und Intimität aufgebaut werden. Gemeinsame Aktivitäten, wie Reisen oder Hobbies, helfen, die Beziehung auch im Alter zu stärken und die Bindung zu vertiefen.
Die Bedeutung von Paartherapie und Kommunikation in einer Ehe oder Beziehung
Eine Paartherapie bietet die Möglichkeit, Konflikte zu lösen und die Beziehung zu stärken. Durch die Therapie kann ein Paar lernen, die Probleme offen anzusprechen und konstruktiv zu lösen. Denn eine offene und respektvolle Kommunikation ist der Schlüssel zu einer harmonischen Partnerschaft. Regelmäßige Gespräche über die eigenen Bedürfnisse und Wünsche helfen, Missverständnisse zu vermeiden und so die Beziehung zu festigen.
Tipps für den Erhalt einer gesunden und glücklichen Beziehung im Alter
Für eine glückliche Beziehung im Alter sind regelmäßige Gespräche und gemeinsame Interessen wichtig. Auch das Bewahren von Nähe und Intimität spielt eine große Rolle. Kleine Gesten der Zuneigung, wie Umarmungen oder liebevolle Worte, bewirken viel. Ebenfalls entscheidend ist der Respekt vor den Bedürfnissen der Partnerin oder des Partners. Jede Partnerin und jeder Partner sollte Raum für ihre bzw. seine eigenen Interessen haben. Wobei ein gegenseitiges Unterstützen selbstverständlich sein sollte.
12 Tipps, um deine Beziehung zu pflegen und zu beleben
1. Regelmäßige Verabredungen
Plane wöchentliche oder zweiwöchentliche Verabredungen. Diese müssen nicht extravagant sein. Sogar ein einfaches Abendessen, ein Filmabend zu Hause oder ein Picknick im Grünen kann etwas Besonderes sein.
2. Gemeinsam reisen
Plane Reisen, egal ob kurze Wochenendausflüge oder längere Urlaube. Das gemeinsame Planen und Erkunden neuer Orte schafft neue Erinnerungen und Erfahrungen.
3. Gemeinsame Hobbys
Suche nach Aktivitäten, die euch beiden Spaß machen und die ihr gemeinsam unternehmen könnt, wie etwa Kochen, Gartenarbeit, Wandern oder die Teilnahme an einem Kurs.
4. Offene Kommunikation
Nehmt euch regelmäßig Zeit, um über eure Gedanken, Gefühle und Erfahrungen zu sprechen. Dies trägt dazu bei, emotionale Intimität aufrechtzuerhalten. Auch hierfür eignet sich eine feste Verabredung.
5. Überraschende Gesten
Kleine, unerwartete Akte der Aufmerksamkeit erhalten die Romantik am Leben. Hinterlasse Liebesbriefe, plane Überraschungsausflüge oder mache aufmerksame Geschenke. Achte und wertschätze ebenso die kleinen Gesten deiner Partnerin oder deines Partners.
6. Körperliche Zuneigung
Körperliche Berührung ist wichtig, um Nähe zu bewahren. Nehmt euch Zeit für Umarmungen, Küsse und Kuscheln.
7. Gemeinsam trainieren
Gemeinsames Training ist eine unterhaltsame Möglichkeit, gesund zu bleiben und gleichzeitig eine Bindung aufzubauen. Probiert Aktivitäten wie Yoga, Radfahren oder Spaziergänge aus.
8. Paartherapie
Manchmal kann es sehr hilfreich sein, professionelle Hilfe bei der Kommunikation und der Lösung von Problemen zu haben.
9. Lasst schöne Erinnerungen wiederaufleben
Schaut euch alte Fotos an, besucht Orte, die für eure Beziehung eine wichtige Rolle spielen oder stellt euch euer erstes Date noch einmal vor.
10. Unterstützt die Ziele des anderen
Zeigt Interesse und Unterstützung für die individuellen Ziele und Träume des anderen. Dies trägt zum Aufbau einer empathischen und ermutigenden Partnerschaft bei.
11. Spiele spielen
Ob Brettspiele, Kartenspiele oder Videospiele, gemeinsames Spielen kann eine lustige und unbeschwerte Möglichkeit sein, Zeit miteinander zu verbringen. Vorausgesetzt mindestens eine Person ist gut im Verlieren.
12. Gemeinsam kochen
Neue Rezepte ausprobieren oder gemeinsam eine Mahlzeit vorbereiten und kochen, kann eine lustige und unterhaltsame Abwechslung in euren Alltag bringen.
Meine Gedanken
Im besten Fall kann eine in Schieflage geratene Beziehung wiederbelebt werden. Manchmal ist dies jedoch unmöglich. Dann ist sowohl das Aussprechen einer Trennungsabsicht als auch das Akzeptieren eines Trennungswunsches sehr schwierig. Denn in beiden Fällen sind starke Gefühle beteiligt.
Bedenke: In jeder Trennung steckt auch ein Neuanfang. Und dies ist es, worauf du deinen Fokus legen solltest. Egal, ob du selbst das Beziehungsende möchtest oder es von deiner Partnerin oder deinem Partner ausgeht.
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