In Erinnerungen schwelgen – der Champagner des Alters
Der erste Kuss, das erste Mal allein auf großer Reise, das Lieblingsessen bei der Großmutter oder dieser eine ganz bestimmte Song… Besonders die Dinge, die wir zum ersten Mal erleben, bleiben uns besonders in Erinnerung. Dies Ereignisse prägen uns in unserem Wesen und machen uns aus. In diesen Erinnerungen schwelgen wir alle gerne – immer wieder.
Erinnerungen im Hier und Jetzt nutzen
In Erinnerungen zu schwelgen – nicht nur im Alter, kann helfen, wenn es dir schlecht geht. Wenn du dich einsam oder alleine fühlst. Denn (Kindheits-)Erinnerungen lösen das Gefühl von Geborgenheit aus. Sich an positive Erfahrungen zu erinnern, steigert die Lebensfreude und die Lebensqualität.
Und genau deshalb sind Erinnerungen für ältere Menschen wichtig. Zum einen, weil ihr Alltag weniger ereignisreich sein kann als in jungen Jahren. Zum anderen, weil in dem Moment in dem eine Erinnerung auftritt, diese Teil des gegenwärtigen Erlebens wird. Dann existiert sie nicht mehr „nur“ in der Vergangenheit.
Du kannst also Erinnerungen bewusst nutzen, um dich besser zu fühlen.
Und: Sie kann zwischenmenschliche Beziehungen entstehen lassen und stärken. Mit neuen gleichaltrigen Bekannten wird häufig nach gleichen Erlebnissen in der Vergangenheit gesucht. Dies schafft ein Gemeinschaftsgefühl. Das wiederum gibt dir Sicherheit und Vertrauen. Und, am besten funktioniert das in Erinnerungen schwelgen gemeinsam mit anderen Menschen. Oft sind Erinnerungen auch ein guter Anlass zum Lachen. Sie beleben dich – wie ein Glas prickelnder Champagner.
„Wir erinnern uns nicht an Tage; wir erinnern uns an Momente.“ Cesare Pavese
Was passiert beim Erinnern?
Beim Erinnern treffen Vergangenheit und Gegenwart aufeinander. Sobald du dich an etwas Schönes erinnerst, bereicherst und verwandelst du deine Gegenwart. Denn sich an positive Erfahrungen erinnern zu können, verleiht dem Leben Sicherheit und Sinn. Das Erinnern an eigene Stärken, Fähigkeiten und Kompetenzen hilft dir im Alter so bei der Bewältigung deiner gegenwärtigen Aufgaben und Herausforderungen.
Zudem hat das Erinnern auch eine positive Wirkung auf das Gehirn. Denn: Ungenutzte Hirnareale gehen ein. Und das in jedem Alter! Deshalb ist eine Aktivierung fürs Gehirn immer wichtig. Und genau das gelingt dir durch das „In Erinnerungen schwelgen“. Schließlich macht das auch Freude.
„Man lebt zweimal: Das erste Mal in der Wirklichkeit, das zweite Mal in der Erinnerung.“ Honoré de Balzac
Warum erinnern wir uns so gut an früher?
Erlebnisse und Erfahrungen verknüpfen wir mit den unterschiedlichsten Sinneswahrnehmungen, z. B. Gerüche, Geräusche oder bestimmte Bilder. Dadurch können wir vergangene Situationen wieder heraufbeschwören und uns in sie zurückversetzen.
Mit zunehmendem Alter wird es für uns immer schwieriger, neue Informationen zu speichern. Das Kurzzeitgedächtnis lässt nach. Das Langzeitgedächtnis wird dafür aktiver. Deswegen kommen längst vergessene oder verdrängte Erlebnisse aus der Vergangenheit hoch. Oft sind sie so präsent, als wäre es gestern gewesen. Somit können schöne, erlebte Situationen das Hier und Jetzt kompensieren. Und damit auch etwaige Einschränkungen des Alters.
Was sind Erinnerungen?
„Erinnerung ist das mentale Wiedererleben früherer Erlebnisse und Erfahrungen.“ (Quelle: Wikipedia)
Dabei sind Erinnerungen meist multimedial. Das heißt, sie enthalten Geräusche, Klangfarben, Gerüche und vor allem Gefühle. Es können auch bildhafte Elemente oder Szenen, die wie im Film ablaufen, sein.
Mein Fazit zum „In Erinnerungen schwelgen“:
Positive Erinnerungen sind deshalb das Wertvollste, dass du einer anderen Person schenken kannst. Erlebnisse, die dieser geliebte Mensch zum ersten Mal macht. Und am besten mit dir gemeinsam!
Ich zumindest verschenke – soweit möglich – gemeinsame Erlebnisse. Denn so werde ich in der Zukunft ein Teil der Erinnerungen meiner Liebsten. Und sammle für selbst auch Erinnerungen, die ich später abrufen kann.
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Veröffentlicht am 28. Mai 2023
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Woran erinnerst du dich besonders oft und gerne? Und wie fühlst du dich dabei?